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Newsletter der Senior:innenvertretung
Tempelhof-Schöneberg 08/2023
 

Dezentrale Beratungsangebote

Dezentrale Beratungsangebote stärken / "Digital ist der Renner" / "Gehwegschäden" beseitigen / § Gutes Leben im Alter § / Wir in Not: Kein Aufzug am Westphalweg / Silvesterböllerei / Kontakt zur Senior:innenvertretung / Zum Abschluss
 
27. November 2023
Dezentrale Beratungsangebote stärken
 
Antrag der SV in der BVV


Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg fLotte Rikscha

 

Der Anteil der älteren Menschen ist in Tempelhof-Schöneberg, wie in vielen anderen Bezirken auch, in den Stadtrandlagen höher als in den Innenstadtregionen • empirica

 
Im Zusammenhang mit Entwicklung eines Berliner Altenhilfestrukturgesetzes ("Gutes Leben im Alter" - siehe auch weiter unten) wurde die Firma Empirica beauftragt ein Gutachten zu erstellen, mit dem die Angebotsstruktur für ältere Menschen in Berlin erfasst werden sollte. Wo gibt es Beratung und Unterstützung und wo sind Teilhabemöglichkeiten zu finden? Erste Ergebnisse dieses Gutachtens wurden im November von Empirica vorgestellt.
Unter anderem hat Empirica untersucht, wo denn die höchsten Anteile der älteren Menschen in Berlin zu finden sind. Die SV hat sich die Grafiken von Empirica für Tempelhof-Schöneberg näher angeschaut. Im Bezirk wohnen die älteren Menschen meist in den Stadtrandlagen. Das ist oft in Berlin so, insbesondere wenn dort Ein- und Zweifamilienhaus-Bebauung vorherrscht.

 
Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg Verteilung älterer Menschen in Berliner Bezirken
 
Ein anderes Bild ergibt sich, wenn nach dem Anteil der Grundsicherungsempfänger:innen in den Stadtteilen gefragt wird. Dann dominieren die innenstadtnahen Bezirksteile • empirica
 
Ein davon deutlich unterschiedenes Bild ergibt sich, wenn untersucht wird, wo die meisten Empfänger:innen von Grundsicherung im Alter zu finden sind. Nun sind es vor allem die Innenstadtlagen, die das Bild beherrschen. Hier ist die soziale Zusammensetzung prägend, die sich auch in der Frage Miete oder Wohneigentum zeigt.


Ein nochmal anderes Bild ergibt sich, wenn nach dem Standort der Beratungseinrichtungen des Bezirks gefragt wird. Die finden sich vor allem in den mittleren Lagen • empirica

Interessant wird es darüber hinaus, wenn danach gefragt wird, wo sich denn die Beratungsstrukturen im Bezirk befinden. Die wiederum befinden sich in der Zwischenlage; grob gesagt, rund um das Rathaus Tempelhof.
Die SV hat die Untersuchung von Empirica zum Anlass genommen, in der Bezirksverordnetenversammlung einen Antrag zu stellen, mit dem Bezirksamt angeregt wird, zu überlegen, wie die Beratungsangebote im Bezirk dezentralisiert werden können (→Drucksache - 0866/XXI Dezentrale Beratungsangebote des Bezirks zum SGB XII entwickeln und stärken).
Wir denken dabei daran, dass die Beratungsangebote zielgruppenspezifisch ausgeprägt sein müssten. Dort, wo wegen der sozialen Zusammensetzung vor allem die Antragsberatung nachgefragt wird, sollte sie auch vor Ort zu finden sein. Dort, wo die soziale Lage nicht so prägend ist, aber die kulturellen Einrichtungen fern sind, sind vielleicht andere Schwerpunkte zu setzen. Zur Dezentralisierung lassen sich die Seniorenfreizeitstätten und die Begegnungseinrichtungen nutzen.
 
 

"Digital ist der Renner"

Einstiegshürden können mit persönlicher Beratung überwunden werden

Spaziergang in Lichtenrade
 
Jacob Svaneeng stellt das Modellprojekt Digital-Zebra auf dem Plenum der SV im November vor • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0

Eine Leiterin des Kommunalen Seniorenservice Hannover sagt es so: "Heute schon ist Digitales der Renner bei den 70- bis 95-Jährigen. Wir müssen neue Schwerpunkte setzen." (→Dritte Orte) - Und ja, gerade die älteren Menschen, die noch vor wenigen Jahren alles, was mit dem "Internet" zu tun hat, gemieden haben, entdecken die Möglichkeiten, die sich ihnen mit mobilen Telefonen und mit Computern bieten, immer häufiger.
Und doch stellen sich oft Hürden ein. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, an denen die Einsteiger scheitern. Andere wollen sich darum eigentlich nicht um Digitales kümmern, stellen aber fest, dass viele Angebote ohne Handy oder Computer gar nicht nutzbar sind. An diesen Punkten will DIGITAL-ZEBRA helfen. ZEBRA, das ist dann der Zebrastreifen zum Handy und ins Internet.
In den öffentlichen Bibliotheken helfen Digital-Lotsinnen ganz individuell weiter, um die Hürden zu nehmen. Angefangen hat das Projekt mit der Amerika-Gedenkbibliothek. Dort kann jede:r Montag bis Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr und zwischen 16 und 18 Uhr mit den persönlichen Problemen vorbeischauen. Das Angebot wird demnächst in weitere Stadtteilbibliotheken ausgebaut; die Anlaufstellen sind →hier zu finden.


Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sind mittlerweile auch eine Reihe von unterschiedlichen Angeboten verfügbar. Wo es was in den Begegnungs- und Seniorenfreizeitstätten gibt, darüber informiert die neue Broschüre "Ich will's wissen - so klappt es mit Laptop, Handy und Co …" des GGV, dem geriatrisch gerontopsychiatrischen Verbund. Darin enthalten sind auch die Computer-Sprechstunden, die die Senior:innenvertretung im Huzur und im Gemeinschaftshaus Lichtenrade anbietet. Näheres weiter unten.


"Gehwegschäden" beseitigen

BVV-Antrag der Senior:innenvertretung

Seniorenvertretung Tempelhof schöneberg Kevin Kühnert
 
Im Bezirk gibt es unzählige und ungezählte Straßenschilder, die auf tatsächliche oder vermeintliche Gehwegschäden hinweisen. Es sind so viele und sie sind so dauerhaft angebracht, dass 2019 findige Bürger:innen auf die Idee kamen, die Schilder ein wenig zu verändern • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0

Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sind sehr häufig fest installierte Hinweisschilder zu finden, die auf tatsächliche oder vermeintliche Gehwegschäden hinweisen. Für ältere Menschen sind Gehwegschäden ein bedeutendes Problem, denn die Füße stellen für sie das wichtigste Fortbewegungsmittel dar. Deswegen sollten Gehwegschäden zügig beseitigt bzw. unnötige und irritierende Hinweise auf vermeintliche Schäden vermieden werden.
Die Festinstallation der Hinweisschilder deutet daraufhin, dass keineswegs beabsichtigt ist, die Gehwegschäden zügig zu beseitigen.
 

Allein im südwestlichen Viertel von Friedenau sind über 120 Straßenverkehrsschilder fest angebracht worden, die auf Gehwegschäden hinweisen. Auf einer →interaktiven Karte in Openstreetmap können die Standorte angeklickt werden und es werden Fotos gezeigt, die 2019 aufgenommen wurden • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0

2019 hatte die SV schon einmal nachgefragt und erfahren, dass das Bezirksamt nicht einmal weiß, wo es solche Schilder aus welchem Grund hat anbringen lassen. Weil  bisher wenig in dieser Sache passiert ist, hat die SV das zum Anlass genommen, in der BVV einen Antrag zu stellen:
"Das Bezirksamt wird ersucht, ein Konzept zu entwickeln, in dem ausgeführt wird, wie eine Verringerung der Anzahl der Verkehrsschilder Gehwegschäden (StVO VZ 2009) erreicht werden kann."
Der vollständige Antrag mit Begründung kann auf den Internetseiten des Bezirks aufgerufen werden: →Drucksache - 0865/XXI 

 

§ Gutes Leben im Alter §

Präsentation eines Gutachtens für eine versorgungssichernde Altenhilfe

 

Gesetzentwurf Gutes Leben im Alter

→Flyer der SV zur Gesetzesinitiative "Gutes Leben im Alter", in dem es um die einkommensunabhängigen Beratungs- und Teilhabestrukturen in Berlin geht • SV Tempelhof-Schöneberg

Im § 71 des Sozialgesetzbuches XII ist festgelegt, dass älteren Menschen unabhängig von ihrem Einkommen Altenhilfe gewährt wird.
Was vor Ort tatsächlich angeboten wird und in welchem Ausmaß, ist allerdings von Bezirk zu Bezirk und von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich. Deshalb gibt es in Berlin die Initiative für ein sogenanntes Altenhilfestrukturgesetz, in dem Mindeststandards festgelegt werden sollen.
In Vorbereitung dieses Gesetzes wurde die Firma Empirica beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, in dem Anforderungen für eine versorgungssichernde Infrastruktur für die älteren Menschen beschrieben werden.

Heute sind über 970.000 Menschen in Berlin 60 Jahre oder älter. Bis 2040 wird die 1-Millionen-Marke übertroffen • empirica

In einer Präsentation im November wurden erste Ergebnisse vorgestellt (→Präsentation von empirica). Im Gutachten wurde unter anderem untersucht, wo die meisten älteren Menschen leben und wie viel Beratungs- und Teilhabestruktur vorgesehen ist. Das Gutachten beinhaltet auch den Versuch, Mindeststandards für diese Bereiche vorzulegen.
Teilergebnisse des Gutachtens wurden von der SV für einen Antrag an die Bezirksverordnetenversammlung genutzt, um die Notwendigkeit dezentraler Beratungsstrukturen zu unterstreichen.

Wir in Not: Kein Aufzug am Westphalweg

Unterschriftensammlung für einen barrierefreien U-Bahnzugang

 

Helga Funk ist eine Anwohnerin aus Mariendorf, die sich schon lange darüber ärgert, dass für den U-Bahnhof Westphalweg immer wieder der barrierefreie Zugang versprochen, aber nie realisiert wurde • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0
 
Helga Funk ist eine Anwohnerin aus Mariendorf, die sich schon lange darüber ärgert, dass für den U-Bahnhof Westphalweg immer wieder der barrierefreie Zugang versprochen, aber nie realisiert wurde. Nun hat sie die Initiative ergriffen und sammelt Unterschriften dafür, dass die BVG endlich tätig wird. Die Senior:innenvertretung unterstützt die Unterschriftensammlung und stellt sie zum Download bereit.
Seit 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland geltendes Recht. Seitdem wurde mehrfach festgelegt, dass bis 2022 im ÖPNV ein barrierefreier Zugang ermöglicht werden soll. Beim U-Bahnhof Westphalweg wird der Termin der Fertigstellung immer wieder hinausgezögert. Die Versäumnisse der Vergangenheit werden als Grund für die aktuelle Verzögerung herangezogen. Wir fordern, dass endlich etwas passiert. →mehr zur Unterschriftensammlung
 
 
 
 
 
BVV-Beschluss gegen die Silvesterböllerei

Antrag der SV gegen Feinstaub, Lärm und Müll

 

 
Die Deutsche Umwelthilfe begleitet seit einigen Jahren Kampagnen zu einem böllerfreien Silvester. Feinstaubbelastung, Tierschutz und Vermeidung von medizinischen Notfällen sind Gründe. Ein Offener Brief kann hier →elektronisch unterschrieben werden

Im September hatte die Bezirksverordnetenversammlung einen Antrag der Senior:innenvertretung zur Silvesterknallerei beraten und mehrheitlich beschlossen.
Der vollständige Antrag kann hier nachgelesen werden: →Drucksache - 0741/XXI  - Silvesterknallerei/Feinstaub/Lärmbelästigung/Müll. Frühere →Anträge der SV.
In der Zwischenzeit hat der Senat verlauten lassen, dass sich ein flächendeckendes Verbot der Silvesterknallerei nicht durchsetzen lasse und es deshalb auch nicht geben würde. Den Tagesspiegel hat diese Aussage in einem →Cartoon zu der sarkastischen Aussage verleitet, dass dann demnächst wohl auch Eckenparkerei legalisiert würde.
Jedes Jahr werden es mehr Menschen, die einen Verzicht auf Müll, Feinstaub, Lärm und Notarzteinsätze für angemessen halten. Mit der Unterzeichnung des Offenen Briefes der Deutschen Umwelthilfe kommen wir dem Ziel vielleicht noch näher.
 
 

Sitzungen der Senior:innenvertretung
In der Regel treffen wir uns am 4. Donnerstag eines jeden Monats. Die Plenarsitzungen der Seniorenvertretung sind öffentlich, wo und unter welchen Bedingungen, entscheidet sich kurzfristig. Näheres kann telefonisch erfragt werden: 030 577 128 78.

E-Mail
sv-ts@seniorenvertretung-tempelhof-schoeneberg.de
Anrufbeantworter der Senior:innenvertretung 030 577 128 78

Newsletter der Senior:innenvertretung Tempelhof-Schöneberg
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Sprechstunden der Senior:innenvertretung

Die Computer-Sprechstunde
findet wöchentlich am Mittwoch im HUZUR und im Gemeinschaftshaus Lichtenrade statt. Bitte tel. Voranmeldung in Lichtenrade bei Frau Bertheau 030 - 90 277 - 8136 und im HUZUR bei Frau Aktas 030 - 90 277 - 7979

Sprechstunden für Senior:innen mit migrantischem Hintergrund siehe →Hinweise auf der Homepage der Senior:innenvertretung

ausgewählte Veranstaltungshinweise

22. Februar 2024, Donnerstag, 10 - 16 Uhr, BUFA-Gelände, Studio 1, Seniorenmesse.

 

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Zum Abschluss:

Theater - eine der Säulenverzierungen im Rathaus Schöneberg SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0

Selten werden die Verzierungen an den Säulen der Eingangshalle im Rathaus Schöneberg wahrgenommen. Sie zeugen vom öffentlichen Leben, dessen Gewährleistung eine der wichtigen staatlichen Aufgaben in der Daseinsfürsorge ist. Theater wird neben der Kunst angeführt. Ebenso zu sehen Ernte, Handel und Heilkunde. Wikipedia nennt die Säulenverzierungen ornamentalen Terrakotten: "Diese Baukeramiken wurden von dem Architekten und Baukeramiker John Martens entworfen und unter seiner Leitung von der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur in Karlsruhe gefertigt."

 

Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.

 

Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg
Tempelhofer Damm 165
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Deutschland

Telefon: 030 577 128 78
sv-ts@gmx.de
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