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Newsletter der Senior:innenvertretung
Tempelhof-Schöneberg 07/2024
 

#BöllerCiao

SV für böllerfreies Silvester / Tagesspiegel-Leser:innen-Umfrage / Alma • Der Film / SV und ChatGPT - Geht das zusammen? / Gesetzesinitiative "Gutes Leben im Alter" / Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl / Kontakt zur Senior:innenvertretung / Zum Abschluss
 
21. Dezember 2024
Senior:innenvertretung für böllerfreies Silvester

Antrag in der BVV und Bündnis für böllerfreies Silvester
 
 
Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg BöllerCiao
 
Die Vermüllung, die Luftverschmutzung und die Gefährdung von Mensch, Tier und Umwelt zum Jahreswechsel sollte endlich ein Ende haben • unter Verwendung eines Fotos von Abdulla Saheem
 
Immer wieder wird die SV darauf angesprochen, ob die SV denn nicht etwas gegen die Silvesterknallerei unternehmen könne. Das neue Jahr wird regelmäßig mit der Vermüllung der Stadt begonnen - welch ein Auftakt! Feuerwehr und Polizei müssen ausrücken und werden angegriffen. Notärzte und Kliniken werden zum Jahresausklang ausgelastet - manch eine Hand und ein Augenlicht gehen verloren. Auf die Straße gehen, um mit den Nachbarn von gegenüber gemeinsam das neue Jahr zu beginnen … daran denkt heute keiner mehr, viel zu gefährlich.
Dabei ist die Regel einfach: Sprengstoff gehört in die Hand von Profis. Deshalb ist auch im übrigen Jahr verboten, Feuerwerk frei zu verkaufen. Im Unterschied zu vielen anderen Ländern in Europa, wo auch an Silvester das übliche Verbot gilt, gibt es in Deutschland die Ausnahmeregelung, dass alkoholisierte junge und mittelalte Männer sich selbst und die Umwelt gefährden dürfen. Diese Ausnahmeregelung wurde in zwei Corona-Jahren wegen der absehbaren Überlastung der Kliniken ausgesetzt. Es gibt viele gute Gründe, daraus zu lernen.
Aus diesem Grund hat die Senior:innenvertretung in diesem Jahr erneut einen Antrag in der BVV gestellt, der auf zwei Sachen abstellt. Zum einen soll sich der Bezirk dafür einsetzen, dass das übliche Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern ganzjährig ohne Silvesterausnahme gilt. Damit niemand das Verbot mit anderweitig illegal besorgten Knallkörpern umgeht, erwarten wir in den Tagen vor Silvester eine strenge Kontrolle der gesetzlichen Regelungen. Darauf zielt unser Antrag →Drucksache - 1322/XXI - Silvesterböllerei.

 
 Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg BöllerCiao
 
Im Bündnis #BöllerCiao haben viele Organisationen aus dem Umwelt-, Tierschutz- und dem medizinischen Bereich zusammengeschlossen. Mit dabei die Gewerkschaft der Polizei, der Landesseniorenbeirat und die Senior:innenvertretung Tempelhof-Schöneberg • DUH | Foto © Marius Schwarz IMAGO
 
Den Bezirk aufzufordern ist die eine Sache. Um dem ganzen größeren Nachdruck zu verleihen, haben wir uns dem von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) initiierten Bündnis #BöllerCiao angeschlossen. Und wir haben der Bundesinnenministerin geschrieben, dass sie bitteschön die Ausnahmeregelungen fallen lassen soll und es ein ganzjähriges Verbot des Verkaufs von Sprengstoff an Amateure gibt (→Brief an Nancy Faeser.pdf). Im Bündnis #BöllerCiao sind viele Umwelt- und Tierschutzorganisationen vereinigt. Dazu kommen viele medizinische Vereinigungen, die mit den Folgen der Sprengstoffe zu tun haben. Die Gewerkschaft der Polizei steht stellvertretend für die Einsatzkräfte, die an Silvester ausrücken müssen und in den letzten Jahren vielfach bei ihren Einsätzen mit Angriffen rechnen mussten. Seit Dezember 2024 sind die Senior:innenvertretung Tempelhof-Schöneberg und der Landesseniorenbeirat Berlin Mitglied im Bündnis. Gemeinsam rufen wir auf, unterstützen Sie unsere Petition an die Bundesinnenministerin →#BöllerCioa.

Leser:innenumfrage

Der Tagesspiegel hat eine Leser:innenumfrage durchgeführt, in der 4700 Menschen abgestimmt haben. 60 % sind für ein generelles Böllerverbot für Privatpersonen. -

Tagesspiegel 21. Dezember 2024
 
Alma • Der Film
 
Unterwegs mit der Rikscha Alma auf dem Tempelhofer Feld


Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg Alma der Film

"Unterwegs mit der Rikscha ALMA" mit den Hauptdarstellerinnen Eleni Werth Mavridou aus der Senior:innenvertretung und Annabell Gangnus vom GGVTS • YouTube

 
Eine Fahrradrikscha ist Mobilität, die verbindet. Die fLotte SoziaL organisiert den kostenlosen Verleih von elektrisch unterstützten Pedicaps (Rikscha) an interessierte Fahrer*innen. Der kurze Film informiert in 3:46 Minuten, warum die Rikscha Teilhabe sichert und viel Freude bereitet. ALMA ist ein Angebote im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Mehr dazu auf der Internetseite des →GGVTS


Senior:innenvertretung und ChatGPT - Geht das zusammen?

Zwiespältige Erfahrungen beim Netzwerktreffen "Kiez der Zukunft"

Seniorenvertretung Tempelhof Schöneberg KI ChatGPT und Seniorenarbeit
 
Kann ChatGPT und KI die Arbeit von Interessenvertretungen wie der SV sinnvoll unterstützen? • SV Tempelhof-Schöneberg unter Verwendung eines Fotos von Rolf van Root auf Unsplash

Im Rahmen des Netzwerktreffens Kiez der Zukunft am 16. November im Huzur hat sich die SV auf Neuland begeben. Um die Frage nach dem Kiez der Zukunft zu beantworten, hat die SV ChatGPT eingesetzt. ChatGPT ist ein Softwaresystem, das verspricht schnell mehr oder weniger solide Antworten für alle mögliche Fragen zu bieten.
Beim Netzwerktreffen "Kiez der Zukunft" sind etwa 90 Menschen von verschiedensten Organisationen und Initiativen zusammengekommen, um sich mit anderen Interessierten zu beraten, wie der Kiez der Zukunft in Schöneberg aussehen könnte. Auch die SV Tempelhof-Schöneberg wollte am Ergebnis mitarbeiten.
Dabei wollten wir auch neue Wege gehen und haben die KI ChatGPT befragt: "Wie sieht der Kiez der Zukunft für Senioren aus?" Zunächst einmal waren wir sehr über das Ergebnis überrascht. Es ist ein erstaunlich detailliertes Papier herausgekommen. In 6 Hauptpunkten, mit je drei Unterpunkten, die jeweils mit einigen Worten erläutert worden sind, sind viele Aspekte zusammengefasst, die für Senior:innen in der Tat wichtig sind.
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und auf den ersten Moment vermag es - vor allem wegen seiner Systematik - zu blenden. Man muss schon näher hingucken, um Fallstricke zu erkennen.

Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg Nettzwerktreffen Kiez der Zukunft

Viel Gewusel beim Netzwerktreffen "Kiez der Zukunft" im Huzur • SV Tempelhof-Schöneberg CC BY-SA 4.0

Wir wollen unsere zwiespältigen Erfahrungen hier nur anreißen; ausführlicher haben wir das auf unserer Homepage dargestellt (→SV und ChatGPT). Soziale Lagen werden von der KI eher nicht fokussiert; der Klimawandel und die Auswirkungen der Boomer auf die demografische Entwicklung in ihrer Bedeutung für die soziale Infrastruktur sind auch nicht so die Sache von ChatGPT. Jedenfalls nicht, wenn man nicht ausdrücklich danach fragt.
Interessenvertretung ist die Aufgabe von Menschen - die will gemeinsam organisiert werden und braucht ein Gewusel untereinander. Gleichwohl wird die SV die künstliche Intelligenz verstärkt einsetzen und mit der gemachten Erfahrung im Hintergrund genauer hingucken.
Die Veranstaltung Kiez der Zukunft war übrigens ein hervorragender Auftakt in der Vernetzung der vielfältigen Initiativen vor Ort und findet im Januar bei einer Nachbereitung ihre Fortsetzung!

Gesetzesinitiative "Gutes Leben im Alter"

Berliner Altenhilfestrukturgesetz auf einem guten Weg?

 

Antonio Brettschneider, Mitautor des im Januar 2025 erscheinenden 9. Altersberichts der Bundesregierung, gibt auf einem Expertentreffen einen Einblick in die Empfehlungen zur Altenhilfe aus dem Bericht • SV Tempelhof-Schöneberg CC BY-SA 4.0
 
Am 12. November fand im Sozialwerk Berlin ein Expert:innentreffen zur Initiative für ein Berliner Altenhilfestrukturgesetz statt. 100 Expert:innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Interessenvertretung ließen sich über den Stand des Vorhabens informieren. Ein Bericht über die Veranstaltung ist auf der →Internetseite des Sozialwerks einzusehen.
Die aktuelle Senatskoalition hatte sich - wie auch schon die Vorgängerkoalition - in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen, bis zum Ende der Legislatur ein Berliner Gesetz zum § 71 des SGB XII (Altenhilfe) auf den Weg zu bringen. Es gibt vielfältige bezirkliche Aufgaben, die älteren Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Würde ermöglichen sollen. Vieles wird angepackt; allerdings gibt es keinerlei gemeinsame Standards und auch eine Grundausstattung der Altenarbeit ist nicht abgesichert.
Die Landesseniorenorganisationen LSV und LSBB hatten sich mit ihren Mitgliedsorganisationen dafür stark gemacht und im April 2024 einen eigenen Gesetzentwurf vorgestellt (→zum Gesetzentwurf). In der zuständigen Senatsverwaltung wurde eigens eine Arbeitseinheit für die Umsetzung des Vorhabens ins Leben gerufen. Sie bringt in unregelmäßigen Abständen einen Newsletter zum Stand des Gesetzesvorhabens heraus; zuletzt im Dezember 2024 (→Newsletter der Senatsverwaltung).

 
 
Vorbeugung gegen Einsamkeit im Alter - Beratung zu Wohnformen - Infos für Teilhabe - Infrastruktureinrichtungen für ältere Menschen: Das Aufgabenspektrum für die sogenannte Altenhilfe ist vielfältig, aber es gibt keine Standards • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0
 
Die Aussagen der Staatsekretärin Ellen Haußdörfer auf dem Expertentreffen und des neuesten Newsletter aus der Senatsverwaltung lassen darauf hoffen, dass in dieser Legislatur ein Gesetzentwurf vorgelegt wird. Die Umsetzung eines womöglich verabschiedeten Gesetzes ist in Stufen vorgesehen. Vor allem zwei Gründe sprechen aus Sicht der Senatsverwaltung dafür. Zum einen sind die bisherigen Angebote der Bezirke so unterschiedlich ausgestattet und finanziert, dass nur ein koordinierter Prozess Abhilfe verspricht. Zum anderen verweist die Senatsverwaltung auf die prekäre Haushaltslage.
Damit ist zumindest offen, wie lange sich eine Umsetzung des Gesetzes hinzieht. Gleichwohl wäre die Anerkennung der Altenarbeit als kommunale Pflichtaufgabe in einem Berliner Landesgesetz ein bedeutender Schritt, der die Einforderung der Aufgabenerfüllung deutlich erleichtern würde.
 
Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2025

Erwartungen der BAGSO an die Parteien

Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg Crosskultur 2024

Die Wahlprüfsteine der BAGSO umfassen acht wichtige Handlungsfelder im seniorenpolitischen Bereich SV Tempelhof-Schöneberg

In der BAGSO - der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen - sind mehr als 120 Vereine und Verbände zusammengeschlossen, die sich für die Rechte und Belange älterer Menschen engagieren.
Die BAGSO hat Wahlprüfsteine zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 verabschiedet. In den Prüfsteinen werden Fragen zu acht für ältere Menschen wichtigen Handlungsfeldern an die Parteien gestellt, die zugleich mit Forderungen in diesen Bereichen verbunden sind.
Die Fragen und Forderungen wurden unter Beteiligung der BAGSO-Fachkommissionen erarbeitet und beziehen sich auf folgende Themenbereiche:
  1. Existenzsicherung und Teilhabe gewährleisten
  2. Rechte älterer Menschen stärken
  3. Digitale Teilhabe fördern, analoge Teilhabe sicherstellen
  4. Kommunale Altenhilfe stärken
  5. Bezahlbares und alternsgerechtes Wohnen ermöglichen
  6. Barrierefreiheit und Mobilität sicherstellen
  7. Bedarfsgerechte Sorge und Pflege sichern
  8. Engagement und Partizipation fördern
Die Wahlprüfsteine stehen auf der Internetseite der BAGSO zum →Download bereit. Ob die Parteien den Anforderungen einer zukunftsorientierten Altenpolitik entsprechen, mag jede und jeder selbst beurteilen; die Handreichung der BAGSO gibt dafür eine gute Orientierung.
 
 

Sitzungen der Senior:innenvertretung
In der Regel treffen wir uns am 4. Donnerstag eines jeden Monats. Die Plenarsitzungen der Seniorenvertretung sind öffentlich, wo und unter welchen Bedingungen, entscheidet sich kurzfristig. Näheres kann telefonisch erfragt werden: 030 577 128 78.

E-Mail
sv-ts@seniorenvertretung-tempelhof-schoeneberg.de
Anrufbeantworter der Senior:innenvertretung 030 577 128 78

Newsletter der Senior:innenvertretung Tempelhof-Schöneberg
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Sprechstunden der Senior:innenvertretung

Die Computer-Sprechstunde
findet wöchentlich am Mittwoch im HUZUR und im Gemeinschaftshaus Lichtenrade statt. Bitte tel. Voranmeldung in Lichtenrade bei Frau Bertheau 030 - 90 277 - 8136 und im HUZUR 030 - 90 277 - 7979

Sprechstunden für Senior:innen mit migrantischem Hintergrund siehe →Hinweise auf der Homepage der Senior:innenvertretung

ausgewählte Veranstaltungshinweise

24. Dezember 2024, Dienstag, Feiern Sie Gemeinsam statt Einsam!
Im Rudolf-Wissell-Haus Alt-Mariendorf (kostenfrei) von 14-17 Uhr. Anmeldung und nähere Informationen unter 0178 96 97 909 bei Angelika Klatt.
Im HUZUR Bülowstr. 94 (kostenfrei, aber eine kleine Spende ist gerne gesehen) von 13-17 Uhr. Anmeldung unter 0151 652 065 53 oder unter 90277-7979 bei Bert Hansen.

24. Dezember 2024, Dienstag, 16 Uhr, Weihnachtssingen am Rathaus Schöneberg, →alle Liedtexte-pdf

bis zum 9. Februar, Dienstag bis Sonntag, 10 - 18 Uhr (Mittwoch bis 20 Uhr), Durchgeknallt und Abgebrannt.  - Feuerwerkskünste aus fünf Jahrhunderten, Kulturforum

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Zum Abschluss:

Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg durchgebrannt und abgeknallt

Taufe in Stuttgart, um 1616, Matthäus Merian. Die Feuerwerke haben sich aus dem Kriegshandwerk entwickelt und waren zunächst ausschließlich eine feudale Angelegenheit Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek

Mit Brauchtum hat die heutige Silvesterknallerei wenig zu tun. Historisch sind Feuerwerke (→Wikipedia-Eintrag) eine feudale Angelegenheit, die sich als Nebenast aus dem Kriegshandwerks entwickelt hat. Noch heute fallen die Feuerwerkskörper unter das Sprengstoffgesetz. In der Ausstellung "Durchgeknallt und Abgebrannt. Feuerwerkskünste aus fünf Jahrhunderten" im Kulturforum, die vom Kupferstichkabinett kuratiert wird, sind deshalb bis auf eine Ausnahme keine Silvesterfeuerwerke ausgestellt. Die hiesige Knallerei hat sich erst im letzten halben Jahrhundert zu den ekstatischen Formen entwickelt, die heute oft genug in der Klinik enden. Noch in den 60er Jahren begnügte man sich mit einem Tischfeuerwerk und Bleigießen.
Die Ausstellung dokumentiert indirekt auch, dass die Pyrotechnik in die Hände von Profis gehört und bei alkoholisierten jungen Männern nichts zu suchen hat. In den früheren Jahrhunderten wurden aufwändige nur für diesen Zweck erstellten Bauten abgefackelt. Die ostasiatische Variante wird im Sommer an den Himmel gemalt. Der Ausstellungskatalog wirft die Frage der offenen Zukunft des Feuerwerks auf: "Künftige Formen des Feierns auszuhandeln, ist und bleibt ein ernstzunehmender gesellschaftlicher Prozess."
Die →Ausstellung ist im Kulturforum noch bis zum 9. Februar zu sehen.

Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.

 

Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg
Tempelhofer Damm 165
12099 Berlin
Deutschland

Telefon: 030 577 128 78
sv-ts@gmx.de
www.seniorenvertretung-tempelhof-schoeneberg.de